Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich, sagte Bertolt Brecht. Das mag unter gewissen Umständen sogar stimmen. Wenn Leute unterbezahlt sind und der Chef der Firma sich dabei eine goldene Nase verdient. Wenn er vor allem deshalb reich wird, weil er ausbeutet.
Dieser Ausspruch verzerrt aber die Wirklichkeit! Und er missachtet die Leistung, die Unternehmer und Arbeitgeber in ihren Positionen erbringen. Es ignoriert, dass es auch für Arme Möglichkeiten gibt, sich hochzubringen, dass unter den Wohlhabenden auch solche sind, die arm waren und sich mit Fleiss, Geschick und Risikobereitschaft emporgearbeitet haben. Es missachtet auch, dass viele Reiche nicht nur am Arbeiter verdienen, sondern auch Arbeit und Einkünfte verschaffen.
In der Welt sind die Fähigkeiten nicht gerecht verteilt. Manche sind talentiert, ausdauernd und fleissig, und sie arbeiten hart. Dafür erhalten sie ihren gerechten Lohn. Das ist kein Grund für die Armut anderer.